Männer Gesang Verein
Feldkirchen 1922 e.V.
Begegnungsfahrt nach Rietschen 26.-30.09.2008 (Teil 2)
Rietschen und der Braunkohletagebau
Rietschen
ist
in
vielfältiger
Weise
von
den
Auswirkungen
des
Tagebaus
betroffen:
•
Was
dem
Tagebau
im
Wege
steht,
muss
weg.
Häuser
wurden
abgebrochen,
Siedlungen
devastiert.
So
fielen
die
Rietschener
Ortsteile Viereichen, Mocholz und Altliebel dem Tagebau zum Opfer.
•
Die
umgesiedelten
Bewohner
erhielten
neue
Häuser
im
Ortsteil
Niederprauske.
•
Einige
historische
Holzhäuser
wurden
abgetragen
und
in
der
Erlichhofsiedlung wieder aufgebaut.
•
Der
Aufgelassene
Tagebau
Bärwalde
wurde
bis
2008
geflutet,
jetzt
entsteht
hier
als
Erholungsgebiet
der
Landschaftspark
Bärwalder
See.
•
Der
Tagebau
Nochten
und
das
Kohlekraftwerk
Boxberg
sind
wichtige Arbeitgeber in der Region.
•
Am
Rande
des
Tagebaus
Nochten
wurde
mit
Findlingen
aus
dem
Tagebau
ein
einmaliger
Landschaftspark
gestaltet,
der
viele
Touristen anzieht.
In
Zuge
der
Rekultivierungsmaßnahmen
entstand
der
Findlingspark
Nochten.
Dieser
Findlingspark
ist
ein
etwa
17
ha
großer,
im
Jahr
2004
eröffneter
Park.
Dort
wurden
zwischen
2000
und
2003
auf
der
rekultivierten
Landschaft
des
Tagebaus
Nochten
über
3000
Findlinge
aufgebaut.
Viele
dieser
Findlinge
wurden
während
einer
Eiszeit
aus
Skandinavien
in
die
Lausitz
transportiert
und
kamen
jetzt
im
Abraum
über
den
Kohleflözen
zum Vorschein.
Über
einen
Findlingslehrpfad
können
sich
die
Besucher
über
Art
und
Herkunft
der
Steine
informieren.
Ergänzt
wurden
die
Findlinge
durch
über
500
verschiedenen
Stauden,
160
Heidearten
und
ein
Vielzahl
anderer
Pflanzen.
Am
Montag,
29.09.,
standen
Tagebau
und
Tagebaufolgen
auf
dem
Besichtigungsprogramm.
Zunächst
besuchten
wir
den
Braunkohletagebau
in
Nochten.
Bei
diesem
Tagebau
wird
der
Boden
bis
zu
100
m
tief
abgetragen,
um
an
die
Kohleflöze
zu
gelangen.
Die
Braunkohle
wird
im
angrenzenden
Kraftwerk
Boxberg
zur
Stromerzeugung
verfeuert.
Die
Abraummächtigkeit
beträgt
65-100
m,
das
obere
Kohleflöz
ist
2-5
m
mächtig,
das untere 9-15 m.
Förderzahlen Nochten (2004):
Abraumbewegung: 139,5 Mio. m³
Rohkohlegewinnung: 17,7 Mio. t
Wasserhebung: 118,459 Mio. m³
Braunkohletagebau Nochten:
Abraum
unteres Flöz
oberes Flöz
Herbstblüte im Findlingspark Nochten
Findlingspark Nochten, dahinter das Braunkohlekraftwerk Boxberg
Der
südlich
vom
Tagebau
Nochten
gelegene
Tagebau
Bärwalde
wurde
1993
aufgelassen
und
dann
geflutet.
So
entstand
der
Bärwalder
See
mit
13,2
km²
Wasserfläche.
Am
Rande
des
Bärwalder
Sees
liegt
das
Landschaftskunstwerk
„Ohr“
mit
einem
kleinen
Amphitheater.
Die
Sänger
des
MGV
Feldkirchen
ließen
es
sich
nicht
nehmen,
hier
ein
paar
Lieder
zu
singen.
Anschließend
versammelten
sich
Sänger
und
Zuhörer
auf
der Tribüne zu einem Gruppenbild.
Reiseteilnehmer aus Feldkirchen und einige Bürger aus Rietschen
im Amphitheater am Bärwalder See
Das
Rietschener
Gemeindeamt
-
so
nennt
man
dort
das
Rathaus
-
und
der
Gedenkstein
der
Gemeindepartnerschaft zwischen Feldkirchen und Rietschen durften im Besuchsprogramm nicht fehlen.
Bürger der Gemeinden Feldkirchen und Rietschen vor dem
Gedenkstein der Gemeindepartnerschaft
Im Gemeindeamt fanden vor allem die Holzkonstruktion des Dachstuhls und das Trauungszimmer Beachtung.
Das Gemeindeamt in Rietschen
In
Bad
Muskau
besuchten
wir
das
neue
Schloss
und
die
Ausstellung
Fürst
Pückler.
Das
Schloss
war
1945
ausgebrannt
und
ist
nach
umfangreichen
Renovierungsmaßnahmen
erst
seit
September
2008
wieder
für
die
Öffentlichkeit zugänglich.
Schloss Bad Muskau als Kriegsruine
Schloss Bad Muskau 2008 frisch renoviert
Der Abschlussabend in Rietschen
Sowjet Comedy Duett
Manlik Sepp als Stimmungsmacher
Zwei Kirchenmusiker begeistern mit Schlagern
Zwei Rietschener bewerben sich beim MGV ...
... und werden gleich in die Noten eingewiesen
Frau Wirtin, was samma denn schuldig, …
Auf
der
Heimfahrt
nach
Feldkirchen
nahmen
wir
uns
Zeit
für
eine
Führung
durch
die
historische
Innenstadt
Dresdens, der Hauptstadt des Freistaates Sachsen.
Fürstenzug
Der
Fürstenzug
in
Dresden
ist
ein
überlebensgroßes
Bild
eines
Reiterzuges,
der
auf
rund
25.000
Meißner
Porzellanfliesen
aufgetragen
wurde
und
als
das
größte
Porzellanbild
der
Welt
gilt.
Es
stellt
die
tausendjährige
Geschichte des Fürstenhauses Wettin dar.
Frauenkirche
Die
Frauenkirche
in
Dresden
gilt
als
eines
der
architektonisch
reizvollsten
Kirchengebäude
Europas
aus
dem
Barock
und
als
prachtvolles
Zeugnis
des
protestantischen
Sakralbaus.
Der
neben
dem
Straßburger
Münster
größte
Sandsteinbau
der
Welt
verfügt
zugleich
über
eine
der
größten
steinernen
Kirchenkuppeln
nördlich
der
Alpen.
Die
Dresdner
Frauenkirche
wurde
von
1726
bis
1743
erbaut.
Im
Zweiten
Weltkrieg
wurde
sie
während
der
Luftangriffe
auf
Dresden
in
der
Nacht
vom
13.
zum
14.
Februar
1945
durch
den
in
Dresden
wütenden
Feuersturm
schwer
beschädigt
und
stürzte
am
Morgen
des
15.
Februar
ausgebrannt
in
sich
zusammen.
In
der
DDR
blieb
ihre
Ruine
erhalten
und
diente
als
Mahnmal.
Nach
der
Wende
begann
1994
der
2005
abgeschlossene Wiederaufbau.
Neu entstandene Gebäude mit historischen Fassaden am Neumarkt gegenüber der Frauenkirche
Neumarkt-Parkplatz und DDR-Kulturpalast
Wo
heute
Autos
parken,
sollen
in
einigen
Jahren
historische
Fassaden
den
Neumarkt
abschließen.
Der
Kulturpalast aus DDR-Zeiten wird dann verdeckt dahinter stehen.
Luftbild des Zwingers
Der
barocke
Zwinger
entstand
im
Jahre
1709
zunächst
als
ein
von
Holzgebäuden
umrahmter
Festplatz
für
Turniere
und
anderer
höfischer
Spiele
des
sächsischen
Adels.
Von
1710
bis
1719
ließ
ihn
August
der
Starke
in
seiner
jetzigen
Gestalt
in
Sandstein
errichten.
Die
Pavillons
und
Galerien
auf
der
Wallseite
dienten
als
Orangerie.
Um
seinen
Adel
zu
unterhalten,
ließ
Kurfürst
Friedrich
August
I.
Grünanlagen
mit
exotischen
Pflanzen
und
Orangenbäumen
anlegen.
Erst
1847-1854
wurde
die
Elbseite
des
Zwingers
durch
die
Gemäldegalerie geschlossen.
Glockenspielpavillon
Nymphenbad als beliebtes Fotomotiv
Blick vom Elbufer: links die katholische Hofkirche, mittig die Semperoper,
rechts die Elbe
Am
Busparkplatz
am
Elbufer
endete
unser
Rundgang
durch
die
Dresdner
Altstadt.
Wenig
später
endete
auch
die
Schönwetterperiode,
die
unsere
Reise
begleitet
hatte.
Mit
Regen
und
Gegenwind
fuhren
wir
heimwärts
und kamen gegen 20:00 in Feldkirchen an.
© Reinhard Seidt